Bei milden 14 Grad und fröhlicher Sonne fahren wir entlang der Mittelmeerküste in Montenegro weiter Kurs Süd. Albanien empfängt uns mit sehr heruntergekommenen Häusern und schlechten, dreckigen Straßen. Und wird immer schöner, je weiter sich die Route vom Meer entfernt.

Glück haben wir bei der Stellplatzsuche, im Kiesbett neben einem Fluss, weit weg von Siedlungen, schlafen wir gut. Die Fahrt am nächsten Tag führt an unzähligen LKW und Autowaschplätzen vorbei, an denen Einheimische direkt an der Straße für kleines Geld die große Sauberkeit versprechen. Auch wir können dem nicht widerstehen; für 5 Euro gibt es in 15 Minuten recht gute Waschleistung! Sogar ein Auffüllen der Womotanks mit Trinkwasser ist gegen kleines Trinkgeld drin, da sind wir gut zufrieden.

Mazedonien ist etwas wohlhabender und damit auch ansehnlicher als Albanien. In recht kurzer Zeit erreichen wir Griechenland, wo ein versteckter Platz am Feldweg und Waldrand nach einer herzhaften Spaghetti Bolognese aus dem Eisfach – made in der Heimat – eine geruhsame Nacht ermöglicht. Und das kalte Wetter hat uns wieder, in der der Nacht schneit es.

Bei knackig winterlichem Wetter besuchen wir ein griechisches LIDL, immer schön, dort anderes Sortiment zu entdecken. Die griechischen Autobahnen sind oft besser als die westdeutschen Pendants, da läßt sich die moderate Maut, die einfach bar oder per Kreditkarte an Mautstationen zu entrichten ist, verschmerzen. Wir zahlen insgesamt rund 30 Euro an Maut.
Am am späten Nachmittag müssen plötzlich alle LKW, auch wir, runter von der Autobahn. Ein Großbrand mit starker Rauchentwicklung macht dies nötig, PKW sind nicht betroffen. Ein kleiner Weg führt uns direkt auf den Strand ans Meer, wo es sich bei Wellenrauschen trotz starkem Wind erneut sehr gut schlafen läßt.

Am am nächsten Tag brauchen wir drei Anläufe, um auf die Autobahn zu finden, da immer noch zwei Auffahrten komplett gesperrt sind – wir unterqueren die Autobahn dabei öfters.

Kurz vor der Grenze zur Türkei füllen wir die Tanks, um wegen sehr hoher Spritpreise in der Türkei mit den 700 Litern bis in den Iran zu kommen. Der Grenzübergang wird durch einen übereifrigen Soldaten, der mich in die LKW – Warteschlange zwingt, um eine gute halbe Stunde verzögert. Danach poltert ein gestresster Zöllner durchs ganze Womo, natürlich ist dann alles in Ordnung. Schließlich ist auch diese Grenze geschafft und wir rollen auf der D100, nun mit Kurs Osten. Zuerst erstehen wir in einem Postamt die elektronische Mautregistrierung, angeblich werden die Kennzeichen gescannt und Guthaben abgebucht. Weil fast niemand Englisch oder Deutsch spricht und wir leider kein türkisch, dauert die Prozedur rund 45 Minuten.
Ein plötzliches Schneechaos mit querstehenden LKW und rutschenden PKW macht nach nur 70 km Weg in der Türkei ein Weiterkommen sinnlos, so dass wir uns in einem Dorf einen Platz zum Stehen suchen. Und wie es der Unglücksrabe will, stehen wir vor dem Milchdepot des Dorfes, natürlich ohne es zu ahnen.
Kaum ist der Kaffee aufgebrüht, werden wir freundlich gebeten, das Auto zu versetzen. Doch auch der 50 Meter entfernte Platz gefällt einem Bauern dort nicht – es ist nur eine Spur geräumt und er traut sich nicht recht, an unserem Womo vorbeizufahren. Also parken wir nochmal 200 Meter weiter weg, diesmal zur Zufriedenheit alles Einwohner.

in der Nacht stürmt und schneit es heftig, wir sehen es am nächsten Morgen am Auto. Dank des robusten Motors mit extra Vorglühhilfe bei kaltem Wetter springt der Motors sogleich an, wir tasten uns in toller, weißer Schneelandschaft zurück zur Schnellstrasse.

Entlang des Meeres geht es dann reibungslos durch Istanbul, wir wählen die nördliche Bospurusbrücke. Das Wetter dreht sich, erst Regen, dann Schnee.

Auf der Suche nach einem Nachtplatz wählen wir eine Abfahrt, die recht steil nach unten in ein Dorf führt – und 10 Tonnen Fahrzeuggewicht folgen dem Ruf der Schwerkraft und rutschen, Gott sei Dank nur bis an den Straßenrand. Dank Differentialsperren klappt die Wende und der Weg zurück, doch mein Rücken war feucht vor Angstschweiß.
In einer Stadt findet sich ein ruhiges Plätzchen vor einer KFZ Werkstatt, die Sylvesternacht wurde von den Türken ohne jedes Feuerwerk begangen.

Die D100 ist zwischenzeitlich prima geräumt und stets 4-spurig ausgebaut, so dass wir wieder lange Schläge fahren können, auch mit großen Parkplätzen zum schlafen. Das Wetter ist mit minus 20 Grad erneut sehr kalt, bei strahlender Sonne in der Hochgebirgslandschaft mit 1.400 bis 2.000 Meter Höhe traumhaft schön.
Aus unserem 105 Liter LPG Gastank haben wir seit Abfahrt rund 20 % verbraucht.
Mit einem Wynen-Gas-Adapter, in der Türkei die Dish, klappt das Auftanken ganz gut. Denn die Türkei ist das letzte Land mit Tankstellen-LPG.

Mit minus 25 Grad erleben wir den bislang kältesten Tag unseres Anreise und stehen kurz vor der Grenze an einem geschlossenem Campingplatz für die Nacht recht gut.

Leider schaltet sich in der Nacht das Batteriesystem zum Selbsterhalt ab, vielleicht hat eine der drei Aufbaubatterien einen Zellschluss, so dass bei 75 % Batteriefüllstand die Spannung auf unter 10,4 Volt eingebrochen ist. Nicht so schlimm, das Womo ist recht gut gegen Kälte isoliert – ohne Strom fiel auch die Heizung aus – und wir fahren ja dann nach dem Frühstück gleich los zur Grenze zum Iran. Mit der Lichtmaschine des Motors laden wir dann recht rasch, so daß ersteinmal alles gut ist. Die Anreise bis hierhin hat 13 Tage gedauert, die Strecke betrug gute 4.000 Kilometer.
Hallo Katharina,hallo Carsten,
schön, daß es Euch gut geht. Mit dem Schnee bei der Anreise…..das war wahrscheinlich nicht so einfach.
Wir wünschen Euch viele schöne und nette Begegnungen und begleiten Euch in Gedanken.
Liebe Grüße Harald & Rosemarie